Jede(r) der Medieninformatik studieren möchte fragt sich wohl zuerst, ob denn dieser Studiengang auch der richtige für ihn/sie ist. Natürlich muss sich das jeder selbst überlegen. Doch es gibt einige Dinge, die man beachten sollte und die einem die Entscheidung dann vielleicht leichter machen.
Grundsätzlich gibt es grob 3 verschiedene Gruppen, die sich entscheiden Medieninformatik zu studieren. Selbstverständlich ist das nur eine Verallgemeinerung und es gibt immer Leute, die sich aus anderen Gründen heraus entscheiden. Jedoch kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass eine Vielzahl der Medieninformatiker in diese drei Kategorien einzuordnen ist. Ist jemand dennoch überhaupt nicht damit einverstanden, so melde er sich doch in den Kommentaren zu Wort. 😉
In Gruppe 1 ordne ich die ein, die größtenteils am Design-Bereich des Studiengangs interessiert sind. Viele davon wollten vielleicht Mediendesign oder ähnliches studieren und wurden auf Grund ihrer Mappe oder des Notenschnitts dort abgelehnt. Medieninformatik zu studieren ist aber meist noch ohne Teilnehmer-Begrenzung beziehungsweise Numerus Clausus (NC) möglich. Deshalb wählen viele dann dies als Alternative.
Wer diesen Weg aus denselben Gründen einschlagen möchte, der sollte folgendes nicht außer Acht lassen: Vor allem im Grundstudium gibt es auch eine große Anzahl an Informatik-Fächern. Es soll nämlich schon Leute gegeben haben, die dann Fächer wie die Objektorientierte Programmierung oder Mathematik schleifen ließen und dann durch die Klausuren rasselten. Und auch diese Prüfungen müssen bestanden werden, um am Ende den Bachelor sein eigen nennen zu können.
Damit möchte ich die Designer unter euch nicht verunsichern oder entmutigen, sondern nur drauf hinweisen, dass es sich eben um eine Mischung zwischen der Medienwelt (und dem Design) und der Informatik handelt. Viele Fächer, wie Fotografie, Kommunikationsdesign oder auch schon die Grundlagen der Gestaltung dürften Freunde des Design viel Spaß bereiten.
Kommen wir zu Gruppe 2. Hier treffen wir die Leute, die sich gerne in der Welt der Informatik tummeln. Pure Informatik zu studieren ist dieser Gruppe aber zu theoretisch. Sie programmieren zwar gerne, aber lieber an der „Oberfäche“ mit zB Java oder C++ anstatt mit der maschinennahen Sprache Assembler. Einige möchten sicherlich auch in der Spiele-Programmierung landen und wählen deshalb die Richtung der Medieninformatik aus.
Auch dieser Gruppe sei gesagt, dass es natürlich viele Fächer im Informatik-Bereich gibt, man aber um gestalterische Tätigkeiten nicht herum kommt. Man muss Plakate oder Flyer entwerfen und sich auch mit den Grundlagen der Farblehre und Ähnlichem auseinandersetzen. Wer in diesem Bereich überhaupt kein Talent hat, der wird zwar nicht durchfallen, aber sein Notenschnitt wird schon darunter leiden.
Die letzte Gruppe 3 bleibt dann noch für die, die schon von vornherein den Mittelweg suchen. (Dazu zählte übrigens ich als Studienanfänger) Die Leute dieser Gruppe programmieren oft gerne, interessieren sich aber auch für Medien und die gestalterische Seite. Häufig findet man hier auch Web-Programmierer, die Wert auf ein selbst erstelltes Design legen. Im Laufe des Studiums entscheiden sich die Meisten aber größtenteils für eine der beiden Richtungen.
Das ist auch das schöne daran Medieninformatik zu studieren: Man muss sich nicht direkt davor entscheiden, zum Beispiel in die Informatik zu gehen und sein Hobby die Kunst fallen zu lassen, sondern kann im Laufe des Studiums immer noch wählen. Erst nach dem Studium kann man dann entscheiden in welcher Branche man sich niederlässt.
Ich hoffe ich konnte einigen die Entscheidung mit diesem Artikel leichter machen. 🙂 Wohin es mich dann mal verschlagen wird, das werde ich euch sicherlich hier in diesem Blog erzählen. Doch momentan ist es noch etwas hin bis zum Bachelor.
Bild: © Uli Carthäuser / PIXELIO
Das mit den verschiedenen Gruppen haben wir auch beobachtet. Und deswegen bieten wir an der FH Salzburg zwei getrennte Studiengänge an: MultiMediaArt (BA + MA) für Gruppe 1: Leute die eines Tages als Gestaltungs-Profis arbeiten wollen. MultiMediaTechnology (BSc + MSc) für Gruppe 2: Leute die hauptberuflich Programmieren werden. Wichtig ist, dass die beiden Gruppen schon früh die Zusammenarbeit üben – so wie im richtigen Leben dann auch.
Der Nachteil: bei diesem Modell muss man sich schon bei der Bewerbung um den Studienplatz entscheiden in welche Richtung es gehen soll. Der Vorteil: man kann sich dann drei (+zwei) Jahre lange wirklich auf die eigene Stärke konzentrieren, und wird wirklich gut im gewählten Bereich.
Die Gruppe drei ist unserer Erfahrung nach die kleinste, und hier ist die Gefahr am größten, dass man am Schluss beides nicht gut genug kann um davon zu Leben. Deswegen bieten wir diese Option nur als Doppelstudium, und nur für Leute mit besonderen Vorkenntnissen und hohem Leistungswillen an: die können dann in 4 Jahren beide Bachelor-Titel erwerben: BA und BSc.
Grüße aus Salzburg
Brigitte
Hallo!
Ich bin zur Zeit am Überlegen, Medieninformatik zu studieren, und bei meiner bing-Suche als Erstes auf deine Seite gestoßen.
Ich bin vor allem auf der Suche danach, was man nachher damit machen kann, denn das ist für mich eigentlich am ausschlaggebendsten ^^ Mit dem, was du da schreibst, hast du auf jeden Fall Recht. Allerdings war das für mich nichts Neues mehr, weil ich mich schon mal mit einem Medieninformatiker über die Thematik unterhalten habe. Was mich immer noch sehr verunsichert ist, dass viele sagen, dass in dem Bereich vor allem diejenigen später die guten Jobs bekommen, die auch in ihrer Freizeit programmieren und sich vieles schon selbst beigebracht haben :-/ (zu denen ich aber nicht zähle) weißt du darüber Genaueres?
Zur Zeit mach ich ne Ausbildung als gestaltungstechnischer Assistent für Grafik (also Zeichnen + Computer + X sozusagen ^^). Eigentlich hab ich damit angefangen, weil ich mich beruflich nicht wirklich entscheiden konnte und ziemlich gut zeichnen etc. kann, aber mittlerweile finde ich bloßes „Pixelschubsen“ (wie unsere Richtung von den Informatikern hier genannt wird 😉 ) und Stillleben-zeichnen auf Dauer etwas stumpf. Dafür machen mir HTML und 3D und solche Sachen total Spaß! Dadurch bin ich auch auf Medieninformatik gekommen, weil ich hoffe, dass das ein Stück anspruchsvoller ist. Außerdem würde es auch zu meiner vorigen Ausbildung passen ^^
Na mal schaun, wofür ich mich am Ende entscheide 🙂
mfg
Julia
Hallo Julia,
die Frage ist was du unter einem guten Job verstehst 😉
Wenn dir 3D Spaß macht, du das in deinem Studium lernst und nebenbei dann auch noch betreibst, kannst du sicherlich einen Job finden in dem du das ausüben kannst.
Aber du musst nicht vorher schon programmieren können um später einen guten Job zu kriegen. Das Studium ist ja dafür da um dort unter anderem das Programmieren zu lernen.
Hauptsächlich lernt man im Studium Grundlagen zu verschiedenen Bereichen. Wenn man in einem dieser Bereiche später mal arbeiten möchte (oder einfach weil es einem Spaß macht), dann ist es schon von Vorteil neben dem Studium auch privat damit etwas zu machen. Aber dazu gibt es auch praktische Studienfächer, Praktika oder die Abschlussarbeit.
Ich persönlich bereue es nicht Medieninformatik zu studieren. (Und auch ich habe das angefangen weil ich mich nicht so recht entscheiden konnte^^) Letztendlich habe ich aber gegen Ende des Studiums hin mehr Fächer aus der Informatik gewählt und mich somit in diese Richtung spezialisiert.
Ich hoffe ich konnte dir bei deiner Entscheidung ein wenig weiterhelfen!?
Hallo Mi-Student!
Danke für deine Antwort 🙂
Ja doch, das hat mir schon ein bisschen weitergeholfen.
Ein guter Job ist bei mir nicht unbedingt etwas, womit man reich wird, aber halt auch nichts, womit man später am Hungertuch nagen muss. Mein Ziel ist einfach eine sichere Zukunft zu haben, ich will nicht studieren, um später Hartz4-Empfänger zu sein!
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, in die 3D-Richtung zu gehen, oder z.B. auch in der Spieleentwicklung tätig zu sein (wobei 3D vielleicht realistischer ist?), nur mal so als Beispiel.
Es verunsichert mich eben ein bisschen, wenn ich dann unter Berufsfeldern Sachen lese wie „Verbesserungen von Datenbanken, Administration großer IT-Netzwerke, Programmierung Anwendungen“ usw.! Ich frage mich dann, ob das Ganze nicht eventuell doch etwas zu informatiklastig ist, und ob ein MI-Studium mich tatsächlich in die Richtung qualifiziert, die ich so ganz grob anpeile (Also irgendeinen Mix aus Gestaltung und Computerfachwissen könnte ich mir schon vorstellen ^^)
mfg
Julia
Hey Julia,
ich denk das ist je nach Hochschule ein wenig verschieden. Bei uns war es so, dass wir nach dem 4. Semester Fächer selbst wählen konnten.
Da gab es dann Leute, die hauptsächlich IT-Fächer wählten und später wahrscheinlich auch mal Entwickler werden oder viel mit Datenbanken zu tun haben.
Andere haben fast nur Design-Fächer belegt und wollen mal in einer Werbeagentur arbeiten oder vielleicht in Richtung Film gehen.
Und manche wählten aus beiden Richtungen Fächer und wollen vielleicht mal in der Spiele-Branche arbeiten.
Dir stehen also viele Möglichkeiten offen. Ein Nachteil ist aber vielleicht, dass man direkt in der Informatik oder im Design im Vergleich zu „richtigen“ Informatikern bzw. Designern das Nachsehen hat. Bisher hatte ich damit aber noch keine Probleme.
Es kommt also drauf an was du draus machst 😉
Hallo MI-Student!
Ja, da hast du wohl recht.
Aber immerhin, mach ich ja jetzt schon ne Ausbildung, in der ich sehr viel über Gestaltung lerne, das relativiert, denke ich, den Nachteil ein klein wenig. Außerdem ist es mir wie gesagt auch ein bisschen zu langweilig, wenn man die ganze Zeit nur an der „Oberfläche“ rumbastelt, mich interessiert auch, was dahinter liegt. Ich glaube auch gar nicht, dass ein reines Design-Studium immer besser sein muss, ich habe von Leuten aus der Branche gehört, dass manche Absolventen vielleicht in der Gestaltung Top sind, allerdings bei der praktischen Umsetzung am PC dann Probleme bekommen. Wahrscheinlich kommt es da eben darauf an, was man am Ende wirklich möchte. Für mich scheint die Kombination MI ganz praktisch.
Naja danke jedenfalls für deine Antworten ^^ damit hast du mir auf jeden Fall weitergeholfen ^^
Viel Spaß noch mit deinem Studium 😉
viele Grüße
Julia
Freut mich wenn ich helfen konnte!
Vielleicht denkst du während deines Studiums ja mal an diese Seite und schreibst wie es dir so ergeht 😉
Weiterhin viel Erfolg!
Viele Grüße,
der Mi-Student
Hallo 🙂
Erstmal wollte ich sagen, dass diese Seite super hilfreich ist und sehr übersichtlich. Ein sehr großes Lob dafür. Ich habe mich intesiv damit befasst was ich studieren möchte, da mir diese Entscheidung sehr schwer fällt. Ich war auf dem Wirtschaftsgymnasium und habe dort 4 Jahre lang Wirtschaftsinformatik belegt und war die ersten Jahre stets Klassenbester (von allen Klassen die Wirtschaftsinformatik belegt hatten (ich weis Eigenlob stinkt) aber das muss ich zum Verständnis erwähnen. Ich habe die letzten 2 Jahre sehr schleifen lassen und habe nie gelernt aufgrund einer kritischen Selbstfindungsphase und habe in allem keinen Sinn gesehen und keine Lust zu allem gehabt was ich jetzt sehr bereue. Ich habe die schriftlichen Abiturprüfungen bestanden aber habe mein Abi trotzdem nicht bekommen da ich zur mündlichen Prüfung aufgrund zu vieler unterbelegten Fächer nicht zugelassen wurde. Jeder der logisch denken kann hätte normalerweise das Jahr wiederholt, ich jedoch nicht da ich wirklich abgeschlossen hatte mit der Schule. Ich wollte ins Arbeitsleben und habe mich überall beworben wurde dann auch bei Vodafone als Techniker angenommen und habe gleich ohne zu überlegen angenommen. In der Ausbildung wurde ich aufs höchste gemobbt und hab nach einem Jahr einen Aufhebungsvertrag unterschrieben. Im Anschluss habe ich ein einjähriges Praktikum gemacht welches jetzt zu Ende ging. Mit der theoretischen Fachhochschulreife vom Gymnasium und diesem einjährigen Praktikum habe ich nun das Recht auf die Fachhochschulreife. Ich möchte nun unbedingt Medieninformatiker studieren, da sie sowohl meine Vorliebe für das Programmieren als auch meine ausgeprägte künstlerische Ader perfekt kombiniert. Ich gehe morgen auf einen Studieninfotag von der HdM in Stuttgart. Da ich zwar die ersten Jahre auf dem Gymnasium Klassenbester war aber im letzten Jahr nichts für meine Noten getan habe, ( auch in dem Fach Wirtschaftsinformatik) werde ich jetzt einen Schnitt von 3,4 haben. Das ist sehr schlecht und passt eigentlich nicht zu mir, da ich weis was für ein Potential in mir steckt aber was interessiert das die Hochschulen, denn sie sehen nur den Schnitt von 3,4 und meine schlechten Noten in Wirtschaftsinformatik vom letzten Jahr. Sehr lange Rede kurzer Sinn was soll ich machen, wenn meine Bewerbung abgelehnt bzw. ich bis zum nächsten Semester warten muss? Ich bin mittlerweile 24 und werde nicht jünger das ist meine letzte Chance in meinem Leben endlich etwas zu erreichen. Für Ratschläge wäre ich wirklich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sercan
Hallo Sercan,
du hast dir ja schon viele Gedanken über das Thema Medieninformatik gemacht und dein Vorwissen in Wirtschaftsinformatik wird dir da sicherlich auch weiterhelfen.
Bei einem Schnitt von 3,4 solltest du dir überlegen eine Hochschule ohne Zulassungsbeschränkung zu wählen. Dabei stellt sich natürlich die Frage wie weit du dazu von deinem jetzigen Wohnort wegziehen würdest.
Natürlich solltest du dich auch trotzdem noch in Stuttgart bewerben. Eventuell klappt es ja doch 😉
Vielleicht hast du ja auch schon weitere Informationen auf dem Studieninfotag erhalten!?
Hochschulen mit Medieninformatik Studium ohne Zulassungbeschränkungen wären zum Beispiel:
Hochschule Furtwangen
http://www.hs-furtwangen.de/studiengaenge/abschluss/bachelor-alle/medieninformatik.html
Hochschule Hof
http://www.hof-university.de/studieninteressierte.76.0.html
Viele Grüße,
der Mi-Student
Hallo MI-Student,
Vielen Dank für dein großes Interesse für mein Anliegen und deine Hilfe. Es kommt für mich leider nicht in Frage wegzuziehen was auch private Gründe hat. Der Infotag heute war extrem aufschlussreich. Eigentlich habe ich definitiv Medieninformatik im Auge gehabt aber ich habe mir nochmal den Studiengang Wirtschaftsinformatik und Digitale Medien angehört und muss sagen, dass es sich sehr verlockend anhört, denn es werden händeringend Leute gesucht vor allem von namhaften Unternehmen. Laut Aussage des Dozenten sind 50.000 offene Stellen alleine in Baden-Württemberg soweit ich das in Erinnerung habe. Somit ist eine Arbeitslosigkeit nach einem Wirtschaftsinformatikstudium eigentlich ausgeschlossen. Die Bezahlung soll auch sehr großzügig sein und vor allem sind die Abgänger der HdM Stuttgart anscheinend sehr begehrt bei Unternehmen da die HdM großes Ansehen genießt. Zu meinem erstaunen liegt der NC bei ca. 2,8 und mir werden ca. 0,2 bzw. 0,3 Notenpunkte gut geschrieben da ich Vorkenntnisse vom WG mitbringe. Somit nähere ich mich dem Durchschnitt und liege dann bei ca 3,1. Nicht mehr weit entfernt vom NC also bewerbe mich auf jeden Fall ich denke im schlimmsten Fall werde ich nicht für das Sommersemester genommen (Jobbe dann ein halbes Jahr und bereite mich vom Stoff her privat aufs Studium vor) Aber vielleicht werde ich dann für das Wintersemester genommen?! Oder ist das unrealistisch da die Wartezeit eventuell länger ist?
Vielen herzlichen Dank nochmal für die Unterstützung!
Liebe Grüße
Hallo Sercan,
es freut mich zu hören, dass dir der Infotag weiter geholfen hat.
Vielleicht hast du ja Glück und es bewerben sich für das Sommersemester nicht so viele. Dann sinkt der NC noch ein wenig.
In den meisten Hochschulen ist es so, dass dir pro Wartesemester ein gewisser Wert (z.B. 0,3) für deinen Notenschnitt gut geschrieben wird. Am besten du informierst dich wieviel dieser Wert an der Hochschule der Medien in Stuttgart ist.
Du könntest dich auch für „Wirtschaftsinformatik und Digitale Medien“ und noch zusätzlich auf Medieninformatik bewerben. Dann hast du eine größere Chance einen Studienplatz zu bekommen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Bewerbung. Und du kannst dich gerne hier melden ob es geklappt hat.
Falls du noch weitere Fragen hast, kannst du sie ruhig stellen. 😉
Viele Grüße,
der Mi-Student
Hallo lieber MI-Student,
Ich möchte dieses Wintersemester anfangen, entweder Medieninformatik oder Computervisualstik zu studieren. Eigentlich habe Ich vor mich an einer Uni einzuschreiben, doch kommen mir doch gewisse Zweifel, da ein Studium an der FH nunmal praktischer ist.. Mein Gedanke ist: Ich gehöre in Deiner Beschreibung hauptsächlich zu Gruppe 1 und vll. auch zu Gruppe 3, wär das ein Zeichen mich lieber für die FH-Variante mit mehr Anwendung und weniger Theorie zu entscheiden? Oder ist der Informatik- und Mathe-Anteil auch mit mittelmäßigem naturwissenschaftlichem Interesse auch an einer Uni zu bewältigen?
Zu letzt: Es ist schon möglich im Beruf selber in die etwas gestalterische Richtung zu gehen, oder?
Mit freundlichen Grüßen
Derya
Hallo Derya,
meiner Meinung nach sind FHs (die ja mittlerweile Hochschulen heißen) gerade in der Industrie mindestens genauso angesehen wie Unis.
Und gerade im gestalterischen Bereich sind häufig vorweisbare Ergebnisse gerne gesehen oder sogar gefordert. Wenn man an der FH also gestalterische Projekte umsetzen muss, so kann man diese direkt in sein Portfolio aufnehmen.
Wie hoch der Informatik- oder Mathe-Anteil an einer Uni genau ist, kann ich dir leider nicht sagen. Dort wird aber erfahrungsgemäß ein größeres Augenmerk auf Theorie und Wissenschaftliches Arbeiten gelegt.
Nach dem Medieninformatik-Studium ist es dir auf jeden Fall möglich auch in einen gestalterischen Beruf zu wechseln. Häufig hängt es davon ab welche Fächer du im Laufe des Studiums belegst (falls möglich) und was du vielleicht auch privat nebenbei machst.
Ich bin mittlerweile fertig mit meinem MI-Studium und bereue es nicht 😉 Einige von uns wurden Software-Entwickler, andere gingen in Richtung 3D, Video oder Webdesign.
Danke für die schnelle Antwort!
Hab mich erstmal für verschiedene Medien- / Digitale Medien / Medieninformatik-Studiengänge beworben, hauptsächlich an Unis, aber auch ein paar wenigen FHs.
Gratuliere Dir übrigens zu Deinem Abschluss! 😉
Eine Frage hätte Ich aber noch: Wurden bei euch viele durch mathematische und Informatik-Fächer „ausgesiebt“ / „verschreckt“ ?
und ja, Richtung 3D, Video oder Webdesign würde mir gut gefallen 🙂
mfg Derya
Danke 😉
Ja, durch diese mathematischen und Informatik-Fächer sind bei uns schon einige durchgefallen und haben den Studiengang wohl auch deswegen verlassen.
Ein gewisser Anspruch muss ja aber auch in einem Studium gegeben sein und deshalb sollte man sich davon nicht abschrecken lassen.
Hallo.
Erst einmal großes Lob für diese Seite, sehr aufschlussreich.
Auch ich frage mich, ob dies evtl. DER Studiengang für mich ist. Ich gehe gerade aufs Abi zu.
Grundlegend würde ich mich deiner Gruppe 2 zuordnen. Ich habe von Design selbst nicht wirklich Ahnung, künstlerisch geschickt bin ich überhaupt nicht (mehr als ein Strichmännchen und das Haus vom Nikolaus kriege ich mit dem Stift nicht hin… Oh, und Vögel! 😀 ). Aber das Programmieren (z.B. mit Java oder C++) interessiert mich sehr, ich habe schon in meiner Freizeit einen recht komplexen 3D-Editor geschrieben und würde besonders in diesem Bereich gern mehr lernen.
So wenig ich von Kunst & Design Ahnung habe, so sehr interessieren mich aber z.B. UI-Design und 3D-Simulationen.
Mathematisch… naja, ich halte mich schriftlich stets um die 9 Punkte im Mathe-Grundkurs, ich könnte aber schon besser sein, wenn ich etwas Zeit investieren würde.
Lange Rede wenig Sinn:
Ich denke, du hältst dich verständlicherweise zurück mit direkten Ja/Nein Empfehlungen, doch passe ich in etwa in das Profil eines Medieninformatik-Studenten?
Oder habe ich ein mehr-oder-weniger Todschlagargument dagegen genannt?
Vielen Dank.
Hallo Karl,
oh ja die Vögel, die sind wichtig 😉
Ich denke, Zeichnen zu können ist in Medieninformatik absolut kein Muss. Eher geht es um einen gewissen Sinn für Ästhetik bzw. Design.
Wenn du schon vorher einen 3D-Editor geschrieben hast und bereit bist auch neben dem Studium an deinen Fähigkeiten zu arbeiten, dann kann der Studiengang durchaus der richtige für dich sein. Denn direkt im Studiengang lernt man nur in den seltensten Fällen all das, was man später in seiner gewünschten Richtung auch wirklich braucht.
Im Hinterkopf sollte man nur behalten, dass man bei einer späteren Bewerbung eventuell gegenüber einem „echten“ Designer oder Entwickler vielleicht das Nachsehen hat. Wer aber gute Leistungen im Studium zeigt und sich vielleicht nebenher einiges aneignet, der sollte auch da keine Probleme haben.
In deinem Fall – also Richtung 3D-Programmierung oder UI-Design – macht ein Medieninformatik-Abschluss sicherlich einen guten Eindruck. 😉
Zudem gibt es mittlerweile auch immer mehr große Firmen, die speziell Medieninformatiker suchen (in der Automobilbranche beispielsweise).
Hallo MI-Absolvent 🙂
Ich werde in einigen Wochen mein Abi haben und stehe wie die meisten Abiturienten vor der Frage “was studiere ich nun?“. Eigentlich hatte ich vor, in die Richtung Mediendesign bzw. audio visuelle Medien zu gehen, da ich aber vermehrt gelesen habe, dass das Gehalt in diesem Bereich nicht sehr hoch ist, bin ich am überlegen, Medieninformatik zu studieren, wegen der Mischung aus Informatik und Medien, da der Gehalt und auch die Nachfrage bei der Jobsuche höher sind(nicht wahr?). Bin jetzt nicht der Informatik-freak und hab es auch schon seit ca 3Jahren nicht mehr praktiziert, fand es aber nie uninteressant(Und im Studium soll einem ja alles neu beigebracht werden).Auf die Informatik bin ich zugestoßen, als ich wie von dir erwähnt, mich im Bereich Gamedesign/-programming durchgelesen habe, was mich auch sehr interessiert. Auch die Videobearbeitung und das Erstellen von Websites gefallen mir. Wobei ich sagen muss, dass meine Stärken in der Gestaltung/Kunst liegen.
Demnach wollt ich dich fragen, ob du denkst dass das der richtige Studiengang für mich ist oder ich mich lieber doch verstärkt im Medienbereich umschauen soll ?
Gruß, Dennis
Antwort siehe unten.
Hallo Dennis,
zunächst einmal vorweg einen Satz, den du wahrscheinlich schon zigfach gehört oder gelesen hast: Gehalt ist nicht alles. 😉
Natürlich studiert man nicht Jahre lang, um im Nachhinein recht wenig zu verdienen. Aber wichtiger ist einfach, dass einem der Beruf in irgendeiner Form Spaß macht. Im besten Fall bringt man beides unter einen Hut. (Außerdem kann man auch im Design gut verdienen. Dazu musst du aber gut sein, es wollen und das Quäntchen Glück haben, eine passende gut-bezahlte Stelle – z.B. als Designer im Automotive-Bereich – zu finden.)
Wenn Gestaltung eine deiner Stärken ist, und du im Grunde auch in diesem Bereich arbeiten möchtest, dann kann ich dazu folgendes sagen: Sagen wir, du bewirbst dich als Designer mit einem Medieninformatik- oder einem Mediendesign-Abschluss. Dann hast du beides mal dieselbe Stelle und wirst also auch ähnlich verdienen (wobei du so eine Stelle mit einem Mediendesign-Abschluss viel einfach kriegen würdest).
Richtige Medieninformatik-Stellen werden mittlerweile auch einige ausgeschrieben (wenn auch nicht massenweise). Und je nach Firma kann man hier auch gut verdienen. Hier wird dann aber immer ein Programmier-/Informatik-Anteil dabei sein. Grob kann man also sagen: je mehr Informatik-Anteil, desto besser das Gehalt.
Letzten Endes schätze ich persönlich, dass der Studiengang dich nur glücklich macht, wenn dir Informatik bzw. Programmieren in gewissem Maße liegt oder Spaß macht. Vielleicht weißt du das im Vorfeld schon, wahrscheinlich aber eher nicht. Lass dich davon leiten, was du für dich persönlich am besten hältst und was du für wichtig ansiehst. Ein paar Kompromisse muss man meistens eingehen.
Wähle einen Studiengang, mach das erste Semester und du wirst merken, ob es das richtige für dich ist. Die erste Entscheidung ist nicht einfach, aber was ist schon ein halbes Jahr, falls dir der Studiengang doch nicht passt? In diesem frühen Stadium ist ein Abbruch nicht schlimm. Das folgende halbe Jahr kann man mit einem Praktikum (oder einem Surfurlaub 😉 ) überbrücken und sich etwas neues suchen.
Danke für die Antwort ! 🙂
Ich werde vor dem Studium öfters versuchen, etwas zu programmieren, damit ich sehe ob es mir Spaß macht. Bewerben werde ich mich aufjedenfall in dem Bereich, aber natürlich auch für andere Bereiche. Für was ich mich dann letztendlich entscheiden werde, wird glaube ich mein Bauchgefühl entscheiden.
Gruß,
Dennis
Hallo,
Wie ist das Fach mathe eigentlich? War darin noch nie besonders gut drin, möchte es aber unbedingt studieren. Kommt man da gut mit oder sollte man es dann doch sein lassen?
Hallo!
Ein super klasse Beitrag, ich bin begeistert. Das mit den 3 Gruppen ist mir vorher noch nie klar geworden. Ich bin auch schon lange am überlegen ob ich Medieninformatik studieren soll. Dieser Beitrag war wirklich hilfreich und erleichtert einem die Entscheidung enorm. Vielen Dank!
Ich bin durch meine Interessen- und Stärkengebiete auf die Studienrichtung Medieninformatik aufmerksam geworden und sehe mich in Zukunft weder als ausschließlicher Designer noch als alleiniger Programmierer. Die FH Salzburg finde ich mit ihrer Darbietung von MultimediaArts und MultimediaTechnology höchst interessant, jedoch kann ich mich auch hier nicht entscheiden. Ein Doppelstudium schreckt mich aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes vorerst ab.
Kann vielleicht ein MI-Student seinen Weg darstellen, auf dem er zur Entscheidung für eine Spezialisierung gekommen ist?
LG
Hallo MI-Absolvent;
ich weiß nicht wie aktiv du auf dieser Seite noch bist, dachte mir ich kann dich aber ja trotzdem mal anschreiben.
Ich bin momentan in der 10. Klasse und werde vorraussichtlich in zwei Jahren mein Abitur machen.
Informatik (also richtige Inforatik, mit Photoshop und Website programieren) habe ich seit zwei ahren, und werde ich in den nächsten zwei Jahren auch weiterhin haben.
Letzten Jahr habe ich in Berlin ein Praktikum abgeschlossen bei dem es Primär um die entwicklung von sogenannten „Wearables“ geht, und in diesem Bereich, oder auch in Werbe- und Websitegestaltung macht mir auch Design Spaß.
Vermutlich ist es schwer zu beurteilen, aber denkst du das reicht an Interesse als Designgebiet, wenn ich den Studiegang Medieninformatik in Erwägung ziehe?